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Stichwörter: Amalgam, ADS, ADSH
Die Quecksilberbelastung der
Nahrungsmittel wird vorwiegend durch Umweltverschmutzung und Anreicherung in
der Nahrungsmittelkette verursacht. Die derzeit höchste Quecksilberbelastung
für den Menschen ist neben der Nahrung das Amalgam, das einen
Quecksilberanteil von gut 50% hat. Quecksilber, das als Metall bei
Zimmertemperatur in flüssiger Form vorliegt, schädigt das Nervensystem des
Menschen vor allem in seiner elementaren Form als Quecksilberdampf. Es hat
einen hohen Dampfdruck. Vergiftungen durch Inhalation stehen im Vordergrund. Im Körper werden nach synthetisierte
Proteine, z.B. Enzyme, durch Quecksilber angegriffen. Strukturgebende
S-S-Brücken der Aminosäuresequenzen werden durch Schwermetalle der H2S-Gruppe gespalten. Bei den chronischen Schäden mit
elementarem Quecksilberdampf sind vorrangig die zentral neurotoxischen
Symptome zu nennen. Allgemeinen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel,
Konzentrationsschwächen und Delirien folgt der tremor mercuralis
(feinschlägiger Intentionstremor, vor allem der Hände) sowie der erethismus
mercuralis (nervöse Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Nachlassen der
Merkfähigkeit und Stimmungslabilität). Neben einer ausgeprägten
Schlaflosigkeit sind noch extrazentrale Wirkungen, ähnlich den akuten
Vergiftungen (z.B. Stomatitis und Nierenschäden), zu beobachten. Organische Quecksilbervergiftungen, die
durch Unruhe, Erregung, Tremor, Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Krämpfen und
Lähmungserscheinungen angezeigt werden können, betreffen hauptsächlich das
ZNS. Bei Übergang zu chronischen Vergiftungen steht neben den typischen
Symptomen durch anorganisches Quecksilber die Enzephalopathie im Vordergrund,
die in ca. 30 % zum Tode führt. Minamata-Krankheit: 1956-1972 beobachtete man in Südjapan bei
Fischern (u. Tieren) degenerative Schädigungen des ZNS aufgrund chronischer
Intoxikation mit Methylquecksilber (aus der Acetaldehydproduktion) durch den
Verzehr kontaminierter Meeresfrüchte. Die Symptome waren z.B.
Schlaflosigkeit, Ataxie, Tremor, Dysarthie, Ertaubung, Gesichtsfeldeinschränkung
und generalisierte Anfälle. Von den mehr als 10.000 Erkrankungen verliefen 92
tödlich und 2925 wurden bis zum Jahre 1992 ursächlich anerkannt. Literatur: Beck,E.G., Schmidt, P.:
Hygiene-Präventivmedizin; F. Enke Verlag Stuttgart 1992. Norpoth, K.H.: Einführung in die
Arbeitsmedizin; ecomed 1991 Norbert Neuburger: "Kompendium
Umweltmedizin" -1. Auflage- Hamburg: medi, 1996 (Medi-Praxisreihe) Bundesministerium für Raumordnung,
Bauwesen und Städtebau "Umwelt-CD-ROM" |
Steinsstraße 89 b Dipl.-Ing.
Georg Meyers - Mitglied der Arbeitsgemeinschaft ökologischer
Forschungsinstitute (AGÖF) e.V. |